Herren 2 – 11. Spieltag (2016/17): Endstation: Aufstieg?!

Letzter Spieltag! Erster, Zweiter und Dritter im direkten Duell! Der Abschluss der Saison 16/17 versprach ein Spektakel zu werden. Doch zunächst einmal zur Ausgangslage. Die Weddinger hatten bislang eine wirklich beeindruckende Saison gespielt und lediglich eine Niederlage – natürlich gegen uns 🙂 – hinnehmen müssen. Dadurch thronten sie zurecht mit 57 Punkten an der Tabellenspitze und waren von dort auch nicht mehr zu verdrängen (An dieser Stelle möchte der DJK dem TSV Wedding ganz herzlich zum verdienten Aufstieg gratulieren!). Dahinter hatten wir uns nach zwanzig Spielen mit 50 Punkten in Stellung gebracht. Insbesondere den beiden 3:1-Siegen gegen Wedding und EBT hatten wir es zu verdanken, dass wir den Aufstieg zwei Spiele vor dem Ende der Saison noch in den eigenen Händen hatten. Vor allem die beiden ärgerlichen Niederlagen am 5. Spieltag sorgten jedoch noch für Spannung, da wir uns dadurch nicht vom Drittplatzierten, den Jungs von EBT, hatten absetzen können, die mit 48 Punkten hinter uns lauerten. Die Ansetzung tat ihr übriges, um die Spannung möglichst lange hochzuhalten, so mussten wir im ersten Spiel des Tages gegen die Weddinger ran und im zweiten Spiel das direkte Duell um den Aufstieg bestreiten. Ein Sieg gegen EBT und der dritte Aufstieg in die Berlinliga seit 2009 wäre perfekt. Doch da wir im ersten Spiel noch nicht wussten, ob wir die EBTler bezwingen würden, mussten wir auch hier alles reinlegen.

Standesgemäß reisten wir zum Saisonfinale mit dem vollständigen Kader an. Der beeindruckende 14-Mann-Kader umfasste Thomas „den Vollstrecker“, Thomas „den Freistaatler“ und Christian unseren „iberischen Halbgott“ auf der Mittelblock-Position, Marian unseren Bierwart und unseren Kapitän Robin „das Känguruh“ auf Diagonal, Henry „den Schlächter“, Markus „den Hexer“, Andy „the Bertge“, Stefan „den Professor“, „den Gibbon“ Timm und Chris „die Dampframme“ auf Annahme-Außen. Auf der Zuspielposition versahen mal wieder unsere Vereinslegende Andy und meine Wenigkeit unseren Dienst, und unser Abwehrbollwerk und die Annahme wurde wie immer von dem „Philipp Lahm des Volleyballs“, unserem „Defensiv-Poeten“ Philipp, organisiert. Also rein ins erste Spiel gegen den Tabellenführer.

Unsere Startformation bestand aus Thomas und Thomas, Marian, Markus, Chris, Philipp und mir. Und das Spiel sollte hüben wie drüben holprig beginnen. Die Weddinger, die nicht mit ihrer stärksten Sechs begannen, aber auch keine reine B-Sechs aufs Feld schickten, hatten etwas Probleme mit der Netzhöhe und wir bissen uns gleich von Beginn an etwas die Zähne am erneut starken Block des Gegners aus. Auch in der Annahme leisteten wir uns den ein oder anderen Wackler und Marian konnte sich auch trotz der sehr schnellen Pässe über Kopf nur sporadisch auf Diagonal durchsetzen, sodass sich die Weddinger Stück für Stück absetzen konnten. Beim Stand von 18:23 sah daher alles nach einem misslungen Auftakt in diesen so wichtigen Spieltag aus. Doch dann schritt Markus zum Aufschlag und belegte eindrucksvoll warum ihn die Volleyballwelt nur als „den Hexer“ kennt. Eine spektakuläre 6-Punkte-Serie, in der er ganze drei Asse schlug, brachte uns völlig überraschend die 1:0-Satzführung (25:23). Euphorisiert ging es auf die andere Seite.

Im zweiten Satz blieb es leider bei unserem fehlerbehafteten Spiel, im Angriff bekamen wir keinen Rhythmus rein, die Annahme war solide aber bei weitem nicht so präzise wie sonst und im Block taten wir uns schwer. Zwar konnten wir den Satz bis kurz vor Schluss offen halten (21:21), doch die letzten Punkte machten die in dieser Phase cleverer agierenden Weddinger und glichen so zum 1:1 aus (21:25).

Unverändert gingen wir in den dritten Satz. Jetzt war es an uns endlich in dieses Spiel zu finden, indem wir ohne Markus schon hoffnungslos im Hintertreffen wären, um noch die erhofften drei Punkte einzufahren und die Jungs von EBT schon vor unserem direkten Duell maximal unter Druck zu setzten. Und gleich der Satzbeginn sollte ordentlich in die Hose gehen. Marian wurde mehrmals vom Block der TSVler abgekocht und wir waren beim Stand von 2:5 leicht von der Rolle. Wir reagierten indem wir Robin auf Diagonal brachten und diese Maßnahme sollte fruchten. Nach und nach fanden wir nicht nur im Angriff unsere Sicherheit, auch die Annahme steigerte ihre Präzision. So waren wir beim 10:8 schon wieder an den Weddingern vorbeigezogen und ließen nun endlich unsere beeindruckende Spielstärke aufblitzen, die uns die ganze Saison über ausgezeichnet hatte. Mit schnellen Pässen über die Außenpositionen, einem spektakulären ersten Tempo über die Thomas-Zwillinge und druckvollen Aufschlägen hatten wir den Satz bei 20:14 nahezu schon entschieden. Am Ende sollte ein ungefährdeter 25:19-Satzgewinn herauskommen. Der erste Punkt war eingefahren.

Den vierten Satz begannen wir, wie wir den dritten aufgehört hatten. Die Weddinger schickten nun tatsächlich eher ihre B-Sechs aufs Feld und verzichteten auf ihre stärksten Angreifer. Dies sollte sich umgehend rächen und so lagen sie nach einer schönen Aufschlagserie von Chris schnell mit 6:1 hinten. Es erfolgte sogleich der Rückwechsel auf Weddinger Seite, doch wir sollten nicht mehr aufzuhalten sein. Auch eine kleine Schwächephase, in der Markus etwas unglücklich agierte und daher Timm ab diesem Zeitpunkt sein Glück versuchen durfte, hielt uns nicht mehr auf. Und beim Stand von 24:14 schritt unser Kapitän Robin schon leicht siegestrunken zum Aufschlag. Es sollte ein standesgemäßes krachendes Ass per Sprungaufschlag werden. So weit der Plan 🙂 Krachend war der Aufschlag allemal, nur schaffte er es leider gerade einmal so unterhalb der Netzkante in den gegnerischen 3m-Raum. Das Highlight des Tages war damit auch schon gesetzt! 🙂 Da im Gegenzug auch der Weddinger Aufschläger scheiterte, konnte wir dann aber den völlig verdienten 3:1-Sieg bejubeln (25:23, 21:25, 25:19, 25:15).

Wie im Hinspiel hatten wir nicht nur geglänzt, aber am Ende jedesmal die Maximalpunktzahl gegen den TSV mitgenommen. Da fragt man sich doch, warum WIR nicht da oben stehen 🙂 Der erste Schritt war also getan und wir hatten uns für das Spiel gegen die EBTler in eine herausragende Ausgangslage gebracht. Selbst bei einer etwaigen Niederlage hätten die Gastgeber gegen Wedding mindestens zwei Punkte holen müssen, um noch an uns vorbeizuziehen. Dieses Wissen und der Umstand, dass uns lediglich zwei gewonnene Sätze gegen EBT den Aufstieg sichern würden, ließ uns sehr entspannt dem zweiten Spiel des Tages entgegenblicken.

Wir starteten mit denselben sieben, die das Spiel gegen den TSV beendet hatten, also Robin, Thomas und Thomas, Chris, Timm, Philipp und mir. Und wir sollten mit dem Sieg im Rücken entspannt und spielfreudig ins Spiel starten. Eine Aufschlagserie von Thomas „dem Vollstrecker“ sollte uns früh eine 4:2-Führung bringen, die wir noch auf 7:3 ausbauen konnten. Diese Führung sollten wir auch den gesamten Satz nicht abgegeben und kamen so zu einem verdienten 25:20-Satzgewinn. Lediglich ein Satz trennte uns zu diesem Zeitpunkt von der Berlinliga und diesen wollten wir im zweiten Satz auch gleich klarmachen.

Der zweite Satz gestaltete sich jedoch deutlich ausgeglichener als der erste und so gelang es uns nicht uns abzusetzen. Auch die EBTler spielten nun ein gefälliges Spiel und konnten verlässlich über ihre Außen und ihren Diagonal punkten. Wir hielten mit einem variablen Spiel über sämtliche Angriffspositionen dagegen und so stand es in der Endphase des Satzes 19:19. Jetzt sollte uns leider ein wenig das Glück verlassen und wir brachten irgendwie keinen Ball mehr beim Gegner auf den Boden. Das Ergebnis war ein 21:25-Satzverlust und der 1:1-Ausgleich. Aufstieg also vertagt 🙁

Den dritten Satz begannen wir unverändert, da wir uns, bis auf die Satzendphase, eigentlich wenig vorzuwerfen hatten. Wieder entwickelte sich ein sehr enges Spiel in dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Erst kurz vor Schluss gelang Robin eine 3-Punkte-Serie am Aufschlag und beim Stand von 22:18 kamen schon erste Euphorieschübe auf, doch die nervenstarken Gastgeber aus Friedrichshain sollten sich wieder herankämpfen und zwei Satzbälle abwehren. Beim 25:24 war es dann aber endlich soweit! Float-Aufschlag, Pass auf die gegnerische 2, der beste Akteur der EBTler steigt hoch und… schlägt den Ball longline knapp neben die Linie. Philipp, der direkt neben dem aufschlagenden Ball stand, realisierte es als erstes und riss die Arme hoch. WIR HATTEN ES GESCHAFFT!!! Der direkte Wiederaufstieg war Wirklichkeit geworden!!! Die Lokomotive Steglitz war mit voller Fahrt durch die Bezirksliga gedonnert!!! Endstation: Aufstieg! Nächster Halt (nach einer kleinen hitzebedingten Betriebspause): Berlinliga!!! 🙂

Doch das Spiel war ja noch nicht rum. Glücklich und beseelt nahmen wir die eine oder andere Umstellung auf dem Feld vor, sodass sich gleich fünf neue Akteure daran versuchen durften unseren Triumphzug an diesem Tag abzurunden. Andy und Philipp, die bei allen drei Aufstiegen dabei gewesen waren, führten die neu formierte Sieben als Zuspieler bzw. als Libero aufs Feld. Christian durfte auf Mitte ran, „The Bertge“ und Stefan kümmerten sich um die Annahme und neben Philipp blieben lediglich Robin und Thomas „groß“ auf dem Feld. Aber auch unser Kapitän räumte Mitte des Satzes für Marian das Feld. Noch etwas kalt schlichen sich insbesondere in der Annahme einige Ungenauigkeiten ein und der Satz ging leider ein bisschen zu deutlich mit 17:25 an den Gastgeber. Doch wir hatten ja noch einen Satz, um den Sieg perfekt zu machen.

Und der fünfte Satz sollte an Spannung kaum zu überbieten sein. Nachdem wir zu Beginn noch leicht hinten lagen und mit 6:8 auf die andere Seite wechselten, stellte Thomas mit einer 3-Punkte-Serie am Aufschlag auf 10:8 und bescherte uns die erste Führung. Diese sollte auch weiterhin Bestand halten und so hatten wir bei 14:13 unseren ersten Machball. Nachdem der erste abgewehrt worden war und Marian den zweiten am Aufschlag ins Netz drosch, war Stefan beim Stand von 16:15 der dritte der sich am Match-Gewinn versuchen durfte. Seinem druckvollem Float-Aufschlag die Linie runter ließ er gleich noch eine präzise Abwehr folgen, aus der wir den dritten Satzball endlich veredeln konnten (25:20, 21:25, 26:24, 17:25, 17:15).

Nun brachen endgültig alle Dämme. Nicht nur, dass wir gerade aufgestiegen waren, wir hatten neben dem TSV Wedding auch den zweiten großen Konkurrenten in der Liga in beiden direkten Duellen bezwungen. Hach ist das Leben nicht schön 🙂 Vergessen ist der unglückliche Abstieg in der vorangegangenen Saison, vergessen ist der unselige 5. Spieltag beim TSV Wedding II und die herbe Klatsche gegen den VfK, was bleibt ist die Erinnerung an eine Saison, die nicht nur unglaublich viel Spaß gemacht hat, sondern in der wir auch als Mannschaft zusammengewachsen sind, spielerisch überzeugen konnten und – nach Ansicht führender Experten – das schönste und variabelste Volleyball-Spiel der Bezirksliga gezeigt haben 🙂 Ein wichtiger Baustein für diesen Erfolg waren natürlich vor allem unsere unzähligen Fans, die unsere Heimspielhalle zu einer Festung machten und uns auch auswärts stets ein wichtiger Rückhalt waren. Der DJK sagt DANKESCHÖN! 🙂 Nach der Sommerpause ist es dann an uns das gewonnene Selbstbewusstsein und die spielerische Sicherheit in die höhere Spielklasse mitzunehmen und der Berlinliga zu zeigen, was wir wirklich draufhaben. Die Vorfreude wächst. Doch bis dahin braust die Lokomotive Steglitz zunächst einmal durch eine nie enden werdende Partynacht 🙂 Tuuut Tuuuuut.

Von Johannes Kilanowski

Es spielten und unterstützten: Christian, Toby, Thomas & Thomas, Marian, Robin, Henry, Stefan, Chris, Markus, Timm, Andy „the Bertge“, Andy, Philipp und Johannes und eine Million Fans weltweit

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