
Abschied nehmen tut immer weh. Diesen Samstag tat es besonders weh. Denn diesen Samstag musste der DJK von seiner geliebten Heimspielstätte Abschied nehmen … zumindest bis zur nächsten Saison 🙂 Der zehnte Spieltag der laufenden Saison stand an und damit auch gleichzeitig unser vierter und letzter Heimspieltag. Das letzte unmäßige Buffet, das letzte Mal Bierkästen bis unter die Hallendecke, das letzte Mal „Grüne Hölle“! Zumindest für eine unendlich lang anmutende Sommerpause. Also war die Marschroute für diesen schweren Moment klar: Nochmal alles rausholen was geht und ein rauschendes Volleyballfest feiern 🙂 Und – ich kann es vorwegnehmen – es wurde ein rauschendes Volleyballfest!
Eingeladen waren der VfK Südwest II, der uns im Hinspiel eine völlig unerwartete wie deutliche Niederlage beigebracht hatte, jedoch mit Platz 7 in den Niederungen der Bezirksligatabelle zu finden war, und die Jungs von der SG RPB III, die sogar noch hinter dem VfK platziert waren. Dazu kamen auf Grund des Derby-Charakters – immerhin ist der VfK auch in Steglitz beheimatet – noch eine beachtliche Anzahl Gästefans und eine unüberschaubare Masse eigener Fans, sodass alles perfekt angerichtet war. Als Sahnehäubchen konnten wir fast mit unserem gesamten Kader antreten und kamen zwischenzeitlich auf sagenhafte 13 Leute, die sich auf Feld und Bank tummelten. Auf Außen konnten wir auf Chris, Henry, Markus, Stefan, Andy „the Bertge“ und – zumindest im ersten Spiel – Timm zurückgreifen. Auf der Mitte versahen die Thomas-Zwillinge und Christian einen erstklassigen Job, während Robin und Marian wie gewohnt die Diagonal-Position besetzten und Philipp und ich den Libero bzw. den Zuspieler gaben. Wir mussten lediglich auf unsere Vereins-Legende Andy verzichten, der mit Kind und Kegel im Urlaub weilte. Also rein ins erste Spiel gegen den VfK.
Wir begannen mit Chris, Henry, Thomas hoch 2, Robin, Philipp und mir. Und meinereiner war es auch, der mit einer 5-Punkte-Serie am Aufschlag gleich auf ein standesgemäßes 6:1 stellte. Darunter waren drei Blöcke unsererseits und zwei Service-Winner. Der VfK kam überhaupt nicht ins Spiel. Mit viel Selbstbewusstsein und dem Gefühl etwas aus dem Hinspiel wieder gutmachen zu müssen, erdrückten wir die Gäste förmlich mit unserem druckvollen Service, sodass Paul, der gegnerische Zuspieler und ehemalige DJKler, zu keinem Zeitpunkt sein gefürchtetes Kombinationsspiel aufziehen konnte. Ein ums andere Mal konnten unsere Mittelblocker das gegnerische erste Tempo, das oft aus einer schlechten Annahme kam, krachend abblocken. Und spätestens als Robin einen Aufsteiger-Kopf über die Schulter zum 23:16 auf den dritten Meter drosch, wussten alle in der Halle, dass für den VfK an diesem Tag gegen einen bärenstarken DJK wahrscheinlich nichts zu holen war. Den ersten Satz sicherten wir uns nach den Zwischenständen 11:6 und 18:11 souverän mit 25:18.
Und falls die mitgereisten Fans des VfK gedacht hatten, dass das Schlimmste schon vorbei wäre, mussten sie sich im zweiten Satz eines besseren belehren lassen. Die Anfangsphase konnte der VfK zwar noch halbwegs ausgeglichen gestalten und bis zum 6:5 mithalten, doch dann sollte mal wieder Henry „der Schlächter“ sein umbarmherziges Gesicht zeigen und mit einer beeindruckenden Serie auf 12:5 stellen. Und wie im ersten Satz waren wir mit dieser Führung nicht mehr aufzuhalten. Am Ende des Satzes hatten wir sie sogar noch auf zehn Punkte ausgebaut. Endstand: 25:15.
Der dritte Satz verlief zunächst sehr ähnlich wie der zweite. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzten wir uns plötzlich zügig auf 12:4 ab und alle waren gefühlt schon in der Spielpause angekommen. Doch dieses Mal sollte der VfK sich noch einmal zurückmelden und in der Endphase des Satzes tatsächlich zu seinem Spiel finden, dass uns im Hinspiel so viele Probleme bereitet hatte (22:20). Unser Vorsprung sollte sich allerdings als zu groß erweisen und es war mal wieder Robin vorbehalten mit einem krachenden Aufsteiger-Kopf den Deckel auf einen im Grunde ungefährdeten 3:0-Sieg draufzumachen (25:18, 25:15, 25:22). Rache ist süß! 🙂
Im zweiten Spiel mussten wir gegen die SG Rotation Prenzlauer Berg ran, die schon das erste Spiel des Tages gegen den VfK mit 3:1 verloren hatte. Wir rotierten kräftig durch und so liefen wir diesmal mit Stefan und Markus auf Außen, Marian auf Diagonal und Christian als Mitte auf. Lediglich Philipp, die Krainz und ich blieben in der Starting-Seven.
Zu Beginn des ersten Satzes musste sich diese neue Formation noch etwas finden, sodass wir den Gegner noch auf Schlagdistanz hielten (11:8). Doch in der zweiten Satzhälfte zogen wir das Tempo merklich an und sorgten mit Hilfe unserer druckvollen Aufschläge und der guten Abwehr dafür, dass den letzten fünf Aufschlägern jeweils mindestens ein Break gelang und wir den überdeutlichen Satzendstand von 25:14 herstellen konnten. Dabei war es an meiner Wenigkeit mit zwei krachenden Service-Winnern die letzten beiden Punkte zu erzielen und endgültig den Deckel drauf zu machen (bitte entschuldigt das Eigenlob 😉 ).
Im zweiten Satz kamen die locker aufspielenden RPBler besser ins Spiel und konnten diesen sogar ziemlich ausgeglichen gestalten. Zwar lagen wir den gesamten Verlauf des Satzes mit zwei oder drei Punkten in Front, doch gelang es uns bis zum Stand von 21:19 nicht die Vorentscheidung zu erzwingen. Erst in der Satzendphase waren es zwei Fehler des Gegners, die uns beim Stand von 24:19 den Satzball schenkten. Und wieder war es an mir mit einem Service-Winner den Endstand von 25:19 herzustellen 🙂 .
Der dritte Satz wurde endgültig zu einer engen Kiste. Die Gäste aus dem Norden hatten nun endgültig nichts mehr zu verlieren und spielten – anstatt die Köpfe hängen zu lassen – frei auf und kämpften um jeden Ball. Wieder waren zwar wir es, bei denen in der Zwischenzeit „the Bertge“ für Markus eingewechselt worden war, die die meiste Zeit über in Führung lagen, doch erneut konnten wir uns nicht vorentscheidend absetzen. Wie im zweiten Satz war es dankbarerweise der Gegner, der uns mit einem Fehler bzw. einem Fehlaufschlag zum Satzball und damit auch Matchball verhalf. Und wieder sollte es ein Service-Winner sein, der uns den Satzgewinn sicherte. Diesmal war es jedoch Christian vorbehalten, mit einem schönen Floater den 3:0-Sieg einzutüten (25:14, 25:19, 25:23).
Die Halle hielt es jetzt nicht mehr auf ihren Sitzen. Vier Heimspieltage, 8 Spiele, 24:2 Sätze, 24 Punkte. Unsere Heimbilanz lässt sich in der Saison 16/17 wirklich sehen. In der „Grünen Hölle“ ist wohl der Grundstein für den letzten Spieltag und möglicherweise den Aufstieg gelegt worden. Am 01.04. geht es im Ligagipfel gegen die erstplatzierten und schon aufgestiegenen Weddinger und die drittplatzierten EBTler, auf die wir zwei Punkte Vorsprung haben. Wenn das mal keine Spannung im Kampf um den letzten Aufstiegsplatz verspricht. Bis dahin verabschiedet sich die Lokomotive mit einem beherzten: Tuut Tuuuuuut.
Von Johannes Kilanowski
Es spielten und unterstützten: Christian, Toby, Thomas & Thomas, Marian, Robin, Henry, Stefan, Chris, Markus, Timm, Andy „the Bertge“, Philipp und Johannes